Mache dich auf den Weg

Vor ein paar Monaten hätte ich noch nicht gedacht, dass ich heute diesen Blogartikel schreibe. Ich freue mich jedoch sehr darüber.

Als ich vor einigen (ok, vor vielen) Jahren mein Abiturzeugnis in den Händen hielt, wusste ich nicht wirklich, wer ich war und was ich sein wollte. Woher sollte ich denn wissen, was genau ich lernen oder studieren sollte? Wie entscheidet man, ob man lieber mit Menschen zusammenarbeitet oder im Labor vor sich hin werkelt? Die wenigen Praktika oder der Vormittag bei der Berufsberatung hatten mir nicht wirklich Antworten geliefert. Ich hatte zudem das Glück (und das Pech), dass ich in vielen Fächern recht gut war, aber keine spezielle Stärke ausmachen konnte. Ich war gut in Mathe, mochte aber auch Sprachen, wollte genauso gern mit Menschen zusammenarbeiten wie ich Zeit mit Analysieren und Recherchieren verbrachte. Letztlich wählte ich die sichere Option: Betriebswirtschaftslehre. Das eröffnet zahlreiche Möglichkeiten, wird immer gebraucht und bietet auch vielfältige Aufgabenstellungen. Meine erste Beziehung war wohl auch nicht ganz unschuldig, da mein damaliger Freund ebendieses Fach studiert hatte und mir eine Trennung auf Zeit damals nicht aushaltbar vorkam. Das Studium habe ich gut abgeschlossen und nach einigem Hin und Her meinen ersten Job ergattert. Letztlich habe ich viel gelernt, tolle Menschen getroffen und mich immer wieder neuen Herausforderungen gestellt. Daher möchte ich diese Zeit nicht missen. Um es kurz zu machen, muss ich aber zugeben, dass mir immer wieder die absolute Leidenschaft und Überzeugung für das Thema fehlte. Aber schon damals sagte ich mir, dass ein Wechsel der beruflichen Ausrichtung viel zu riskant sei, da ich jetzt schon so viel Zeit und Geld investiert hatte, um an dem Punkt zu stehen, wo ich war.

Damals bin ich für meinen Beruf täglich von Kerpen aus nach Frankfurt gependelt, was mich irgendwann körperlich und mental sehr gestresst hat. Aber den Absprung habe ich nicht geschafft. Die Geburt unserer Kinder jedoch bedeutete auch beruflich einen massiven Einschnitt.  Ich bin ihnen sehr dankbar dafür, da sie mich dazu gezwungen haben, innezuhalten und mich, unser Familienleben und meinen beruflichen Weg ehrlich zu hinterfragen. Ich blieb also erstmal zu Hause und gab meine damalige Anstellung auf. Nach den ersten spannenden Babyjahren und dem Corona-Chaos rückte das Thema dann wieder in den Vordergrund. Inzwischen habe ich angefangen, bei meinem Mann im Unternehmen zu arbeiten. Hier genieße ich viele Freiheiten, habe Entwicklungsmöglichkeiten und kann gestalten, was mir sehr gut gefällt. Dennoch ließ sich nun der Wunsch, meinem Herzensthema nachzugehen, nicht länger unterdrücken.

Seit über 20 Jahren beschäftige ich mich als Hobby mit gesunder Ernährung, ausgleichender Bewegung und mentaler Stärke. In meiner Freizeit jogge ich regelmäßig und mache Krafttraining. Nachdem ich (leider) mit einer Essstörung im Jugendalter gestartet habe, begleitet mich das Thema gesunde Ernährung und ausgewogenes Kochen bis heute. Ich recherchiere gesunde Rezepte im Internet, habe an Ernährungsprogrammen teilgenommen und renne um 5 Uhr morgens über das Feld, um meinem Drang nach Bewegung nachzukommen.

Nun habe ich endlich den Mut gefasst und beschlossen, dass ich meine Leidenschaft auch beruflich ausleben möchte. In den letzten Wochen habe ich also geträumt, recherchiert, geheult, Beratungsgespräche geführt, Pro-/Contra Listen geführt, Modulhandbücher gewälzt und meinen Mann genervt. Die Details erspare ich euch. Seit ein paar Tagen steht nun fest, dass ich ab dem 01.06.2023 das Bachelorstudium im Bereich „Ernährungswissenschaften“ an der International University beginnen werde. In einigen Jahren werde ich mein Studium abschließen und als Ernährungsberaterin und -therapeutin tätig werden.

Da ich gerade Gefallen an dem Bloggen finde, werde ich euch mit auf diese Reise nehmen. In Zukunft werde ich immer mal über das Studieren neben Hauptberuf und Kindern schreiben. Ich bin mir sicher, dass eine spannende, aber auch chaotische und herausfordernde Zeit auf meine Familie und mich wartet. Gerne informiere ich euch über meine zukünftigen Angebote und Themen in Bezug auf Ernährung oder ich helfe euch, falls ihr selbst einen ähnlichen Weg einschlagen möchtet.

Ich erhoffe mir aber vor allem, dass ihr lieben Mamas, die ihr jederzeit für ihre Familie da seid, den Mut fasst einen neuen Weg zu gehen, wenn ihr das Bedürfnis danach verspürt. Wenn ihr einen Traum oder einen Herzenswunsch habt, dann sucht Mittel und Wege, wie ihr ihn trotz schwieriger Betreuungssituation, Haushalt und beruflicher Verpflichtungen umsetzen könnt. Setzt die richtigen Prioritäten. Traut euch, etwas Unsicheres und Unbekanntes auszuprobieren. Habt den Mut und das Vertrauen bei eurem Vorhaben um Hilfe zu bitten. Ihr wärt erstaunt, was plötzlich machbar ist, wenn man nur den Mund aufmacht und den Partner, Großeltern, Freunde und den aktuellen Arbeitgeber nach Unterstützung bittet.

Was ist das Schlimmste, was passieren kann? Oder andersherum: was ist die Konsequenz, wenn ihr eurem Wunsch nicht mal eine Chance gebt? Wie möchtet ihr mit 90 Jahren auf diese Zeit zurückblicken?

Eine richtige Zeit kommt nie, also fangt jetzt an.

Eure Alex

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