Auf und davon

Wir Mamas sind ja grundsätzlich Meister im Multitasking. Organisation von Hobbies, Kindergeburtstagen, Wunschlisten, Arbeit, Krankheit, Schließungstagen, Arztterminen, Muffins backen, Fingernägel schneiden, Wäsche machen, Sport, Kochen. Diese Liste könnte ich noch eine Weile weiterführen. Und auch wenn so mancher Tag noch im Dunkeln beginnt und ebenfalls im Dunkeln endet – letztlich bekommen wir alles irgendwie hin. Gut, manchmal ist der Snack aus der Tüte und das Bügeleisen steht seit 6 Jahren arbeitslos in der Ecke. Aber die wesentlichen Dinge schaffen wir irgendwie. Wir können zumindest mit Stolz behaupten, dass alle gefüttert und (morgens) sauber sind.

Das heißt jedoch nicht, dass das Pensum spurlos an uns vorbei geht. Die Falten sind nicht allein alterbedingt, der Schlüssel liegt gerne mal wahlweise im Kühlschrank oder hängt noch außen an der Tür, wir laufen die Treppe hoch und wissen oben nicht mehr was wir wollten. Die Tasse fliegt runter, weil wir zu viel auf einmal genommen haben, um schneller zu sein. Der Einkaufskorb steht zwei Stunden unausgeräumt in der Küche, weil wir ihn auf dem Weg in den Waschraum vergessen haben. Die Autotür bleibt sperrangelweit offen stehen, weil wir mit dem Kopf schon bei der nächsten Aufgabe waren. Ich habe sogar schonmal in Gedanken versunken nicht ausreichend nach hinten geschaut beim Ausparken und ein anderes Auto gerammt. Irgendwann ist der Kopf voll und braucht eine Pause.

Eigentlich hat uns unsere Selbstständigkeit voll im Griff, die Preise in den Ferien sind viel zu hoch und wir haben eigentlich genug Dinge, um die wir uns kümmern müssen.

Als mein Mann dann vor drei Tagen fragte: „Was ist eigentlich mit Urlaub?“ habe ich ihn daher ziemlich verwundert angeschaut. Nachdem wir einige Minuten alle Einwände und „vielleicht im Herbst.“ oder „nächstes Jahr dann!“ durchgegangen waren, kam kurz darauf „Das Reisebüro hat noch 30 Minuten offen.“ Wir hatten kaum unser Essen herunter geschlungen, schon saßen wir einer leicht irritierten, aber kompetenten Reisebürokauffrau gegenüber. Und tatsächlich hatten wir Glück und konnten eine Reise für die kommende Woche ergattern. 30 Minuten zuvor noch nichts ahnend, saßen wir also mit unserer Buchungsbestätigung in den Händen im Auto zurück nach Hause und konnten es kaum erwarten, den Kindern davon zu erzählen, dass sie bald das erste Mal fliegen würden.

Tapetenwechsel, Pärchenzeit, Abwechslung, Entschleunigung, Selbstfürsorge, Familienzeit. Wir freuen uns so sehr. Ein paar wunderbare Tage liegen vor uns. Morgen geht es ans Packen dann sind wir für eine knappe Woche auf und davon.

Ich wünsche euch tolle und erholsame Ferien.

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