Bääämm… Schulkind 2023!

Es ist 6 Uhr morgens und ich sitze hier am Computer, während meine Jungs (hoffentlich) noch selig schlafen. Heute ist ein großer Tag für uns alle gekommen. Unser Großer ist ab heute ein Schulkind!

In den letzten Wochen ist es still um mich geworden. Wie jede Mama, die ihre Kinder in den Ferien zu Hause hat, kam ich zu gefühlt gar nichts mehr. Entsprechend lag auch dieser Blog brach. Stattdessen haben wir eine tolle Familienzeit genossen. Am Anfang der Ferien waren wir sehr spontan eine Woche auf Mallorca. Drei Tage vor Abflug kam meinem Mann und mir die Idee, dass genau JETZT der richtige Zeitpunkt für Urlaub wäre. Typisch für Selbstständige sind wir nicht ganz so gut darin uns lange im Voraus Freizeit einzuplanen, da genau dann ja etwas Wichtiges im Büro sein könnte, ein wichtiger Kunde uns brauchen könnte oder aus irgendwelchen anderen Gründen die Welt unterzugehen droht. Aber in dieser ersten Ferienwoche hat alles gepasst und so waren wir bald darauf unterwegs Richtung Entschleunigung und Tapetenwechsel.

Zu Hause angekommen ging unser Geburtstagsmarathon in die zweite Runde. Nachdem unser Kleiner Anfang Juli vier Jahre alt geworden ist und mit Kinder- und Familiengeburtstag gefeiert wurde, war nun unser großer Sohn Lucas mit seinem 6. Geburtstag dran. Auch wir waren natürlich von dem bislang verregneten Sommer betroffen und so wurden unsere „Eiscreme auf dem Bauernhof“-Pläne kurzerhand in „Pizza im Indoorspielplatz“ umgewandelt. Auch dort hatten die Kinder aber alle viel Spaß, es wurde getobt, gelacht und geschwitzt. Mein Mann hat einmal mehr das Kind in ihm entdeckt, lag entweder mit auf der Hüpfmatte oder thronte leicht verrenkt auf dem Kindercar, um die Rabauken beim Autoscooter ordentlich durchzuschütteln. Erst vor drei Tagen stand dann das Geburtstagsfinale mit einer wunderschönen, verregneten aber sehr vertrauten Familienfeier an.

Und heute nun ist sie da, die Einschulung. Sowohl unser Großer als auch ich waren eigentlich ziemlich cool die vergangenen Wochen. Der Rausschmiss aus dem Kindergarten verlief einigermaßen gefasst und die Schule erschien mit all dem Ferienplänen auch relativ weit weg. Zwar habe ich mir immer wieder Gedanken gemacht, ob und wie alles werden würde, aber letztlich blieb es graue Theorie und das Gedankenkarussell wurde mit einem optimistischen „Wird schon“ abgewürgt. Auch Lucas fand eigentlich alles schick, hatte Spaß an seinem Countdown Kalender, und prahlte immer mal vor seinem kleinen Bruder, wie groß er im Gegensatz zu ihm nun sei. Ich war schon recht verwundert, dass er so gelassen blieb, da er Neuem üblicherweise eher skeptisch und besorgt begegnet.

Gestern Abend war es dann so weit und die Nervosität sprudelte aus ihm heraus. Er kam schon sehr aufgewühlt von den Großeltern nach Hause. Ich möchte gar nicht die Details erzählen, denn auch wenn diese Seite dazu dient, meine Gedanken loszuwerden und mit interessierten Lesern auszutauschen, bleibt sowas dann doch privat. Aber es wurde ein emotional anstrengender Abend, es gab Tränen und Umarmungen, Beschwichtigungen und Beruhigungsversuche. Unser armer Zwerg kam noch dreimal wieder ins Wohnzimmer, obwohl er eigentlich längst hätte schlafen sollen, um Fragen zu stellen, plötzliche „Fetzchen“ vom Fingernagel zu entfernen, noch eine Umarmung abzuholen oder Geschichten aus der Kindergartenzeit zu erzählen. Um kurz vor 22 Uhr war endlich Ruhe und ich konnte auch ins Bett kriechen. Dieser Abend hat mich aber lange nicht einschlafen lassen und ich bin sehr gespannt, was uns erwartet, wenn unser Großer gleich aufwacht.

Ein toller Tag liegt vor uns und wir sind super stolz auf unser großes Schulkind. Dennoch habe ich einen Knoten im Magen, weil ich meinen Schatz nun noch weniger vor den Herausforderungen des Lebens schützen kann. Ich bin mir sicher, dass eine schöne Zeit vor ihm liegt. Ich weiß aber auch, dass die nächsten Tage oder Wochen nicht leicht für ihn werden, und möchte ihn am liebsten vor allen Ängsten, Sorgen oder Momenten des Scheiterns bewahren. Geht aber nicht. Und das ist komisch.

So oder so, es ist Zeit aufzustehen und den nächsten Schritt zu machen. Sowohl für unser großes Schulkind, als auch für uns Eltern.

Allen Eltern und vor allem ihren Erstklässlern wünsche ich einen erfolgreichen Schulstart und einen gelungenen Einschulungstag – „wird schon!“.

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